Geschichte der Johanna-Schule Bernau
Der geheime Kommerzienrat Eduard Arnhold 1849-1925 gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die im Barnim lebten und wirkten. Arnhold sammelte alte und neue Kunst, förderte viele Künstler. So ließ er 1907 in Rom die Villa „Massini“ als deutsches Künstlerheim umbauen. Lange Jahre lebte er in Hirschfelde und hinterließ dort seine Spuren. Seine private Bildersammlung galt lange Zeit als die größte Privatgalerie Deutschlands.
Im Hirschfelder Ortsteil Werftpfuhl stiftete Eduard Arnhold 1906 ein Waisenhaus für Mädchen, das nach seiner Frau Johanna benannt wurde. Das Johannaheim wurde am 1.Juli 1907 eröffnet. In der Verfassung des Johannaheimes zu Werftpfuhl bei Werneuchen ist folgendes nachzulesen:
Als Rudolf Schmidt 1912 die Stiftung besuchte, war er vor allem von der Erziehungsmethode beeindruckt: Nicht schematisch, nein mit aller Sorgfalt und Liebe. In Werftpfuhl wird der Erziehungsplan von besonders hierzu berufenen, ausgezeichneten Lehrkräften gehandhabt, und eben gerade das Bestreben, im Sinne der Stifter auf die Individualität jedes einzelnen Kindes geduldig und hingebend einzugehen, zeichnet dieses, wohl einzig in seiner Art vorhandene Institut von anderen Erziehungsheimen wohltuend aus (…). So nehmen wir denn aus diesem Hause das Bewusstsein mit, dass hier ein großzügiges Werk vornehmster Menschlichkeit geschaffen worden ist, und wir wollen wünschen, dass dieser Hochherzigen Tat durch eine segensreiche Entwicklung des Hauses und seiner Zöglinge reicher Dankeslohn zu teil werden möge.
Diesem Anliegen folgten in den kommenden Jahren die „ Nutzer“ der Stiftung. 1964 wurde durch das Kombinat der Sonderheime Berlin in Werftpfuhl ein Heim mit angeschlossener Schule für verhaltensgestörte Kinder eröffnet. Nach der Auflösung des Heimes 1991 zog die Schule nach Bernau und wurde als Förderschule für Erziehungshilfe im Primarbereich eröffnet. In Anbetracht der Tradition und des humanistischen Grundgedankens der Stiftung führte sie den Namen "Johanna-Schule" fort.